Viele Staaten stehen dem Bitcoin und anderen Digitalwährungen durchaus skeptisch gegenüber. So vernimmt man aus verschiedenen Ländern wie China, Japan oder auch einigen europäischen Ländern immer wieder kritische Töne. Von einer stärkeren Regulierung bis hin zu einem Verbot von Kryptowährungen ist alles dabei. Um so überraschender ist die Meldung, dass nun der Bitcoin gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador werden soll.
Im Rahmen der Bitcoin 2021 Konferenz in Miami sagte Nayib Bukele in einer Videobotschaften Anfang Juni: „Es wird Arbeitsplätze schaffen und tausende von Menschen in den formellen Wirtschaftskreislauf integrieren“. Bukele ist der Präsident des südamerikanischen Landes El Salvador.
Bitcoin gesetzliches Zahlungsmittel – eine gute Idee?
El Salvador hat keine eigene Währung. Seit dem Jahr 2001 wird dort hauptsächlich der US-Dollar als Zahlungsmittel genutzt, inzwischen aber auch der Bitcoin (BTC). Die Einführung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador birgt jedoch auch einige Risiken für das Land.
Risiko 1: Keine hundertprozentige Akzeptanz trotz Gesetz
Um den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel im südamerikanischen Land zu etablieren wurde ein Gesetz erlassen, dass Unternehmen im Land vorschreibt den Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Ausnahmen gelten nur dann, wenn das Unternehmen nicht über die technischen Möglichkeiten verfügt, eine Bitcoin-Zahlung auch tatsächlich zu akzeptieren. Genau diese „Ausweichmöglichkeit“ kann zu Problemen führen. Ein Gehalt dass etwa in Bitcoin ausgezahlt wird kann dann unter Umständen nicht in jeden Geschäft ausgegeben werden. Vielmehr müsste dann der Bitcoin wieder in US-Dollar getauscht werden. Das Risiko hierbei sind evtl. Währungsschwankungen.
Risiko 2: Bitcoin gesetzliches Zahlungsmittel – Kursschwankungen
Ein weiteres Risiko bei der Einführung als gesetzliches Zahlungsmittel ist die hohe Volatilität der Digitalwährung Bitcoin selbst. Kryptowährungen schwanken mit unter enorm, Kursschwankungen im mittleren zweistelligen Bereich sind keine Seltenheit. So könnte also durchaus Realität werden, dass die an eine Rentnerin ausgezahlte Rente in Bitcoin am Tag nach der Auszahlung nur noch die Hälfte wert ist. Natürlich ist im Umkehrschluss auch die Chance vorhanden, dass ausgezahlte Renten oder Gehälter plötzlich mehr Wert sind. Die Frage ist einfach: Möchte man unkalkulierbare Einnahmen?
Risiko 3: Förderung der Geldwäsche und krimineller Strukturen
Bitcoin gesetzliches Zahlungsmittel? Das birgt nehmen den bereits erwähnten Risiken auch weitere Gefahren. So könnten kriminelle Strukturen das neue Zahlungsmittel Bitcoin noch mehr nutzen um illegale Transaktionen durchzuführen. Natürlich könnten das vermeintliche Kriminelle bereits jetzt tun, aber durch eine vollständige Akzeptanz der Währung in El Salvador könnte das künftig noch einfach werden.
Nach unseren Recherchen wäre El Salvador weltweit wohl das erste Land, in dem eine Digitalwährung als vollständig gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt wird. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich das Projekt des Präsidenten von El Salvador Nayib Bukele sein wird.
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