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Mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen

Mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen

Wer ist nicht stets versucht, bei der Geldanlage in Wertpapiere möglichst hohe Renditen zu erwirtschaften. Schließlich soll das Geld für einen arbeiten und zu viel wie möglich Ertrag abwerfen. Neben weit verbreiteten klassischen Möglichkeiten der Geldanlage in Dividendenaktien oder Zinsprodukte gibt es eine weitere spannende Anlageform, die hauptsächlich im angelsächsischen Raum bekannt ist. Die Rede ist von Closed-End-Funds (CEF’s). Aber kannst du mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen, und falls ja, mit welchem Risiko?

Was sind Closed-End-Funds überhaupt?

Ein Closed-End-Fonds (CEF) sind vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien und Kanada verbreitet. In Deutschland sind CEF’s nicht sehr bekannt, trotzdem ist ein Handel mit Closed-End-Funds auch hierzulande möglich. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein CEF ein Investmentfonds ist, der Gelder von Anlegern sammelt, um ein Portfolio von Wertpapieren zu erwerben. Die Wertpapiere können dabei neben Aktien und Anleihen aber auch andere Finanzinstrumente sein.

Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds, die fortlaufend Anteile ausgeben und zurückkaufen, gibt ein Closed-End-Fonds während eines Börsengangs (IPO) eine feste Anzahl von Anteilen aus, die dann an einer Börse wie Aktien gehandelt werden. Auch wenn der Name es vermuten lässt haben Closed-End-Funds im Prinzip nur wenig mit den in Deutschland eher negativ behafteten geschlossenen Fonds zu tun. CEF Investments unterscheiden sich in Ihren Merkmalen von klassischen Investmentfonds, oder auch Exchange-Traded-Funds (ETF’s).

Gut zu wissen
Closed-End-Funds sind, auch wenn es der Name vielleicht vermuten lässt, keine geschlossenen Fonds wie wir sie in Deutschland kennen.

Merkmale von Closed-End-Funds

CEF’s können, ganz im Gegenteil zu herkömmlichen Investmentfonds nicht über die Fondsgesellschaft gehandelt werden. Der Handel erfolgt ausschließlich über die Börse, also den Sekundärmarkt. Auch im Vergleich zu den beliebten ETF’s gibt es eine klare Abgrenzung.

Denn Closed-End-Funds haben keinen Marktpfleger. Das bedeutet, dass die Fondsanteile immer so viel Wert sind, wie die im Fondsportfolio enthaltenen Assets. Dadurch, dass die CEF Anteile an der Börse gehandelt werden, und hier Angebot und Nachfrage den Anteilspreis bestimmt, können CEF’s oftmals auch mit einem Agio oder einen Disagio auf Ihren Nettoinventarwert (NAV) gekauft werden. Wer dann mit einem Disagio kauft, der zahlt beim Kauf an der Börse weniger, als der Fonds tatsächlich wert ist. So lässt sich die Rendite zusätzlich pushen!

Ein weiteres Merkmal ist, dass Closed-End-Funds für einen Teil Ihrer Wertpapierkäufe auch Fremdkapital einsetzen können. Das sogenannte Leverage sorgt zwar dafür, dass sich die Kursschwankungen erhöhen, dadurch können aber ebenfalls die Renditen, und damit auch die Ausschüttungen an Investoren erhöht werden.

Die angestrebten Renditen von CEF’s liegen üblicherweise zwischen 5-10 Prozent pro Jahr. Mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen ist also möglich. Je nach dem, was du persönlich als eine hohe Rendite ansiehst.

Gut zu wissen
Unter Leverage versteht man die Ausnutzung von Fremdkapital zur Erhöhung der Rendite. Vergleichbar mit einem Aktienkauf auf Kredit um dann bei höheren Kursen ohne eigenen Kapitaleinsatz mit Gewinn zu verkaufen. Doch Vorsicht: Solche Investitionen solltest Du als privater Investor lieber nicht tätigen, da hier ein sehr hohes Risiko besteht.
  • Leverage möglich
  • Ab- und Aufschläge auf den NAV sind möglich
  • Handel ausschließlich über die Börse
  • kein Marketmaker
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Mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen
Einige Beispiele CEF’s

Ähnlich den herkömmlichen Investmentfonds gibt es auch bei den Closed-End-Fonds (CEF) eine Vielzahl von verschiedenen Anlageklassen und unterschiedliche Anlagestrategien. Nachfolgend möchte ich Euch anhand von einigen Beispielen einen kleinen Einblick geben, welche verschiedenen Arten von CEF’s es gibt:

  • BlackRock Enhanced Capital and Income Fund (CII): Dieser CEF investiert in US-amerikanische Aktien und Anleihen und nutzt zudem das Leverage einsetzt, um die Rendite weiter zu erhöhen.
  • DNP Select Income Fund (DNP): Das Investment findet hauptsächlich in Dividendenaktien der US-Versorgungsunternehmen statt. Ziel ist es, ein hohes Maß an laufenden Erträgen zu bieten.
  • Aberdeen Asia-Pacific Income Fund (FAX): Hier finden die Investitionen in Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere statt. Es wird in Unternehmen und Regierungen in der Asien-Pazifik-Region investiert, mit dem Ziel eine hohen Rendite
  • AllianzGI Equity & Convertible Income Fund (NIE): Ein Closed-End-Fund, der in Aktien und Wandelanleihen von US-Unternehmen investiert. Neben hohen Erträgen soll zudem ein Kapitalzuwachs erzielt werden.
  • PIMCO Global StocksPLUS & Income Fund (PGP): Der CEF investiert in globale Aktien und nutzt ebenfalls das Leverage einsetzt. Zudem sollen Erträge aus Optionsprämien generiert werden.

Risiken bei Closed-End-funds

Wie bei jeder Anlageklasse gibt es auch bei Closed-End-Fonds (CEFs) spezifische Risiken, die Anleger beachten sollten, bevor sie investieren. Einige davon konntet Ihr vielleicht schon aus meinen vorherigen Ausführungen erkennen.

Hier sind einige der häufigsten Risiken von CEFs:

  1. Preisvolatilität: CEFs geben immer nur eine begrenzte Anzahl an Anteilen aus. Das kann an der Börse zu einer höheren Volatilität führen. Zudem kann es sein, dass der Börsenpreis einen Aufschlag, aber auch einen Abschlag zum Nettoinventarwert (NAV) des Fonds aufweist.
  2. Hebelwirkung: Einige CEFs können Leverage einsetzen, um höhere Erträge zu erzielen, was jedoch auch das Risiko erhöht, da Verluste durch die Verwendung von geliehenem Geld vergrößert werden können. Neben dem Leverage nutzen einige Fonds auch Investments in Optionen. Diese Strategie erhöht das Risiko weiter.
  3. Anlage- und Marktrisiko: Die Wertentwicklung eines CEF hängt in erster Linie natürlich von der Qualität der im Portfolio befindlichen Anlagen ab. Aber auch die allgemeine Marktstimmung beeinflusst regelmäßig die Performance von CEF’s. Ereignisse wie Konjunkturabschwünge, Zinserhöhungen oder politische Ereignisse lassen Kurse ebenfalls schwanken.
  4. Liquiditätsrisiko: CEFs können in Ihrem Portfolio Wertpapiere halten, die nicht schnell veräußerbar sind weil sie illiquide sind. Sollte der Fonds gezwungen sein, nicht liquide Anlagen zur veräußern, dann kann dies ebenfalls zu Verlusten führen.
  5. Kostenrisiko: Wie andere Fonds auch fallen bei Closed-End-Funds Managementgebühren an. Kosten haben immer auch Auswirkungen auf die Rendite. Um so höher die Kosten, um so niedriger ist in der Regel die Rendite.

Fazit – Kannst Du mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen?

Fakt ist, dass Closed-End-Funds mit 5-10 Prozent relativ hohe Zielrenditen aufweisen. Die Renditechance ist also im Vergleich zu beispielsweise Dividendenaktien recht gut. Ob es nun besser ist, ein Portfolio aus Dividendenaktien aufzubauen, oder aber eher auf Closed-End-Funds zu setzen muss jeder für seine persönliche Situation selbst entscheiden.

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CEF’s bieten auf jeden Fall die Möglichkeit, ein bestehendes Portfolio zu erweitern und damit seine Anlage zu streuen. Auf jeden Fall aber kommt es auf die richtige und für dich passende Auswahl des Closed-End-Funds an. Wie beschrieben gibt es auch unter den CEF’s unterschiedlich hohe Risiken. Insbesondere, wenn ein Fonds Fremdkapital zur Finanzierung von Investitionen nutzt, oder auch in Optionen investiert, steigt das Risiko. Wer damit leben kann, der holt meist mehr Rendite aus dem CEF.

Durch die möglichen Auf- und Abschläge beim Börsenpreis (Agio bzw. Disagio) kann es sein, dass der Preis den Du am Ende bezahlst, nicht den tatsächlichen Nettoinventarwert wieder spiegelt. Bei einem Abschlag ist das für dich von Vorteil. Bei einem Aufschlag zum NAV ist es klar ein Nachteil, der auch deine Rendite schmälert.

Gut zu wissen
Der Nettoinventarwert (NAV oder Net-Asset-Value) ist eine Kennzahl, die Hinweise darauf gibt, ob ein Fonds über- oder unterbewertet ist.

Und auch das aktuelle Marktzinsniveau solltest Du bei deiner Entscheidung, ob du in Closed-End-Funds investierst oder nicht berücksichtigen. Für Tages- oder Festgelder, oder auch bei Bundesanleihen steigen derzeit die Renditen. Das bedeutet, dass auch diese, lange Zeit sehr schlecht rentierliche Segment langsam wieder attraktiver wird. Mehr Risiko wirst Du als Anleger nur eingehen wollen, wenn auch die Rendite viel höher ist als bei vermeintlich risikolosen Anlagen wie Festgeldern.

Mit Closed-End-Funds hohe Renditen erzielen ist also durchaus machbar. Wichtig ist, die Auswahl sorgfältig und überlegt zu treffen.

Das Hauptproblem bei einem Investment in CEFs ist allerdings, einen Broker zu finden, der den Handel mit diesem Finanzinstrument auch zulässt. Broker innerhalb der EU fallen hier leider aus dem Raster, denn die EU hat den Handel mit CETs innerhalb der Europäischen Union reguliert, sprich untersagt. Hier bleibt interessieren Anlegern nur die Möglichkeit, auf einen Depotbroker auszuweichen, der nicht unter die EU-Regulierung fällt.

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Von Stefan von aktiengott.de

Ich beschäftige mich seit 1995 intensiv mit Aktien, der Börse und Finanzen im Allgemeinem. Mein Wissen, das ich sowohl beruflich als auch privat erworben habe gebe ich gerne an andere weiter!

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