Bundesanleihen gelten als besonders sicherere Geldanlage. Viele institutionelle, professionelle, aber auch private Anleger investieren regelmäßig in Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland. Gerade Deutschland gilt mit seiner starken Bonität als sicherer Hafen. In den vergangenen Jahren warfen Anleihen des Bundes kaum eine Rendite ab. Jetzt ändert sich das jedoch. Ist es jetzt sinnvoll Bundesanleihen zu kaufen?
Was sind Bundesanleihen?
Zunächst sehen wir uns an, was Bundesanleihen sind und was diese Art von Anleihe ausmacht. Der Name verrät zumindest bereits einen Teil. Bundesanleihen sind Schuldverschreibungen, also festverzinsliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden. Die Bundesrepublik macht das, weil Sie mit der Ausgaben von Anleihen staatliche Ausgaben finanzieren kann. Der Staat leiht sich sozusagen Geld von den Anlegern.
Anleihen, auch die des Bundes, haben in der Regel eine feste Laufzeit und einen festen Zinssatz. Der Zinskupon der Anleihe wird für die Dauer der Anleihe garantiert. Am Ende der Laufzeit erhältst Du als Käufer einer Bundesanleihe immer den Nennwert der Anleihe zurück. Weil der Schuldner der deutsche Staat ist, gilt diese Anlageform als besonders sicher und wenig risikoreich.
Warum waren Bundesanleihen in den letzten Jahre nicht sinnvoll?
In den letzten Jahren waren insbesondere Bundesanleihen unter Renditegesichtspunkten wenig attraktiv. Die niedrigen Marktzinsen, ermöglicht durch die Geldpolitik der EZB haben dafür gesorgt, dass sich auch die Bundesrepublik Deutschland Geld zu niedrigsten Konditionen bei Investoren leihen konnte. So manche Anleihe erwirtschaftete für den Anleger sogar negative Zinsen.
Wenn Du dich nun fragst, warum Investoren eine Anleihe kaufen, bei der sie nichts verdienen oder ggf. noch „draufzahlen“, dann lag das vermutlich daran, dass der Markt wenig attraktive Alternativen für eine vermeintlich sichere Geldanlage bot. Bei der Bundesanleihe war für den Investor zumindest höchstwahrscheinlich, sein Geld nach Ablauf der Anleihelaufzeit auch wieder zu bekommen.
Bundesanleihen haben einige Vorteile für Anleger
- Sicherheit: Anleihen des Bundes gelten als sichere Anlageform. Das Risiko ist im Vergleich zu Unternehmensanleihen und anderen Anlageformen geringer
- Feste Zinsen: Bundesanleihen bieten in der Regel feste Zinsen. Als Anleger kannst du die Erträge aus dem Wertpapier daher recht gut planen.
- Liquidität: Bundesanleihen sind sind beliebt und deshalb auch leicht handelbar. Es finden sich jederzeit Käufer und Verkäufer.
- Diversifikation: Mit Anleihen im allgemeinen diversifizierst du dein Portfolio. Breit gestreut minimiert das Risiko.
Vor einiger Zeit hätte ich in der Liste der Vorteile auch noch den Inflationsschutz aufgeführt. In Zeiten, in denen der Zinssatz einer Anleihe über der Inflationsrate liegt, wäre dein Geld praktisch gesehen vor Geldentwertung geschützt. Aktuell, bei nahezu zweistelligen Inflationsraten gilt das nicht mehr. Der Zinssatz von Bundesanleihen liegt derzeit weit darunter.
Ist es jetzt sinnvoll Bundesanleihen zu kaufen?
Anleihen haben für den Anleger auch Risiken oder Nachteile!
Zum einen bieten Bundesanleihen im direkten Vergleich zu anderen Anlageformen eine geringere Rendite. Hier gilt, niedrigeres Risiko, niedrigere Rendite. Einen weiteren Punkt, denn du als Anleger in Bundesanleihen nicht vernachlässigen solltest ist das Risiko von Marktzinsveränderungen. Bei festverzinslichen Wertpapieren gilt grundsätzlich: Steigen die Zinsen, so sinkt der Wert (Kurs) deiner Anleihe. Wenn alle also von vermeintlich sicher sprechen, gibt es in diesem Punkt, zumindest während der Laufzeit ein Risiko.
Anleihen haben im Gegensatz zu Wertpapieren wie Aktien eine vorher fest definierte Laufzeit. Dein Kapital ist also zunächst in der Anlage gebunden. Nachdem Bundesanleihen jedoch sehr gut handelbar sind, kann man dieses Risiko wohl vernachlässigen. Schließlich kannst Du die Anleihe jederzeit verkaufen.
Welche Arten von Bundeswertpapieren gibt es?
Bevor wir uns aber auf die Bundesanleihe versteifen, werfen wir einen Blick darauf, welche Arten von Bundesanleihen es überhaupt gibt. Was emittiert der deutsche Staat denn so alles? Verschaffen wir uns einen Überblick.
Bundesobligationen: Diese Bundeswertpapiere sind die am häufigsten ausgegebenen Bundesanleihen. Meistens haben Bundesobligationen (BOBL) eine eine Laufzeit von 5 Jahren. Sie richten sich damit an Anleger im mittleren Laufzeitensegment.
Unverzinsliche Schatzanweisungen: Bei diesen Papieren handelt es sich um Geldmarktpapiere, die der Bund ausgibt. Die Laufzeit betragen 12 Monate. Der Bund kann mit Schatzanweisungen flexibel auf kurzfristigen Finanzierungsbedarf reagieren. Unverzinslich sagt es bereits: Für diese Papiere gibt es keine Zinsen.
Floating Rate Notes (FRN): FRN’s haben einen variablen Zinssatz. Der Zins floatet sozusagen und orientiert sich an einem Referenzzinssatz wie beispielsweise dem Euribor. Der Vorteil für Anleger: Schutz vor Zinsänderungsrisiken.
Inflation-linked Bonds (ILB): Inflationsindexierte Bundeswertpapiere haben im Gegensatz zu Bundesanleihen einen variablen Zinssatz. Dieser ist an die Inflation gekoppelt. Anlegern sollen ILB’s damit einen besseren Schutz vor Inflation und eine höhere Rendite im Vergleich zu traditionellen Anleihen bieten.
Grüne Bundeswertpapiere: Auch der Bund geht mit der Zeit. Inzwischen werden auch sogenannte Grüne Bundeswertpapiere (GREEN) ausgegeben. Mit diesen Anleihen werden regelmäßig Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanziert. Die Laufzeiten der „GREEN-Bonds“ bewegen sich von 2 Jahren, bis hin zu 30 Jahren Laufzeit. Aktuell werden Laufzeiten von 5, 10 und 30 Jahren begeben.
Wie du siehst gibt es zu Bundesanleihen einige Alternativen. Übrigens, die genauen Emissionen kannst du relativ schnell und übersichtlich direkt auf der Webseite der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH ersehen. Dort suche ich beispielsweise regelmäßig nach Bundeswertpapieren.
Emissionen von Bundeswertpapieren finden? Hier der Link zur offiziellen Webseite des Bundes.
Ist es jetzt sinnvoll Bundesanleihen zu kaufen?
Antwort auf die Eingangsfrage
Zunächst sollte sich jede und jeder darüber im klaren sein, dass Bundesanleihen keine besonders hohen Zinskupons bieten. Um die Inflation zu schlagen, sollte die Rendite deiner Geldanlage schon höher sein, als die Inflation selbst. Bei beispielsweise 10 Prozent Inflation helfen dir 2 Prozent Zins(kupon) nicht wirklich weiter.
Allerdings kann es trotz der niedrigen Zinskupons bei Bundeswertpieren sein, dass eine Investition Sinn macht. Im großen und ganzen hängt die Antwort auf die Frage, ob es jetzt sinnvoll ist, in Bundesanleihen zu investieren von deinem Anlagehorizont ab!
- Anleihen sind schlecht verzinst und schlagen meist nicht die Inflation
- Je nach Anlagehorizont kann aber auch eine Bundesanleihe sinnvoll sein
Kurze Laufzeiten – Bundesanleihen bieten Chancen
Bei kurzen Laufzeiten von bis zu 2 Jahren ergibt sich allerdings derzeit eine interessante Anlagemöglichkeit bei Bundeswertpapieren. Auch wenn die Banken auf Grund der steigenden Leitzinsen derzeit die Zinsen für Tages- und Festgeldkonten anheben, so kann in diesem Bereich auch eine Bundesanleihe recht gut mithalten.
Ein Beispiel – Bundesanleihe Laufzeit unter 2 Jahre
- Bundesobligation Serie 178
- WKN 114 178
- Ausgabe im Jahr 2018
- Laufzeit bis 13.10.2023
- kein Zinskupon
Die Obligation hat heute einen Kurswert von 98,29%. Das bedeutet, dass Du beim Kauf der Bundesobligation mit einem Nennwert von 10.000 Euro nur 9.929 Euro dafür bezahlst. Bei Fälligkeit am 13.10.2023 wird dir die Obligation zum Nennwert zurückgezahlt. Du machst also einen Gewinn von 71,00 Euro. Auf die relativ kurze Laufzeit gerechnet ergibt das eine Rendite von etwa 2,5 Prozent. Nicht schlecht für eine so kurze Zeit. Tagesgelder sind da nicht viel besser verzinst. Gebühren für den Kauf sind im Beispiel nicht berücksichtigt.

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Nochmal kurz zusammengefasst:
- Nennwert 10.000 Euro
- Du bezahlst 9.929 Euro (Kurswert 98,29%)
- Rückzahlung zum Nennwert
- Gewinn bei Fälligkeit 71,00 EUR
- Order/Depotgebühren nicht berücksichtig
Mein Fazit – Ist es sinnvoll Bundesanleihen zu kaufen?
Ja, allerdings nur wenn Du auch das aktuelle Marktumfeld hinsichtlich der Zinsentwicklung betrachtest. Im momentanen Umfeld sind Bundesanleihen mit kürzeren Laufzeiten oft genau so attraktiv wie Tagesgeldangebote der Hausbank. Bei längeren Laufzeiten machen Bundesanleihen wohl kaum Sinn. Ich persönlich lege mein Geld längerfristig im Depot an, in Aktien.
Tagesgelder und Festgeldkonen haben meistens einen variablen Zinssatz. Der Zins gilt somit nur bis auf weiteres und kann jederzeit wieder geändert werden. Beim Kauf einer Anleihe steht die erzielbare Rendite für dich bereits von Beginn an fest. Die Erträge sind also gut planbar!
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