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Mietkaution in Aktien anlegen! Darfst Du das?

Mietkaution in Aktien anlegen! Darfst Du das?

Als Mieter einer Wohnung oder eines Hauses verlangt dein Vermieter in den meisten Fällen eine Mietkaution von Dir. In aller Regel wird die Kaution als kurzfristig verfügbare Spareinlage angelegt. Aber genau das bringt kaum Rendite. Wie steht es um folgende Alternative: Die Mietkaution in Aktien anlegen? Geht das überhaupt?

Mietkaution – was steht im Gesetz?

Wie eine Mietkaution auszusehen hat, das regelt in Deutschland der Paragraph 551 BGB. So darf die Mietkaution maximal das dreifache der monatlichen Kaltmiete betragen. Als Mieter kannst du die Mietkaution außerdem entweder in einer Summe, oder in drei gleichbleibenden Monatsraten an den Vermieter entrichten.

Im Übrigen stehen die Zinsen aus der angelegten Mietkaution immer Dir als Mieter zu. Das Geld selbst muss der Vermieter getrennt von seinem eigenen Vermögen anlegen.

Welche Anlagemöglichkeiten gibt es für die Mietkaution?

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, die Mietkaution anzulegen. Die wohl gängigste ist die Hinterlegung der Mietkaution in einer Spareinlage.

Mietkaution als Bareinlage

Anders als Du jetzt vielleicht vermutest ist die Barkaution nicht unbedingt auch mit Bargeld an Deinen Vermieter zu entrichten. Auch bei der Mietkaution als Bareinlage bietet es sich aus Gründen der Transparenz an, das Geld an den Vermieter zu überweisen. Sofern eine Übergabe der Kaution tatsächlich in Bar gewünscht ist solltest Du dir den Empfang der Barkaution aber auf jeden Fall bestätigen lassen.

Der Vermieter muss deine Kaution jedoch zu den aktuellen Marktkonditionen verzinslich anlegen. In Zeiten von niedrigsten Zinsen winkt Dir als keine attraktive Rendite.

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Mietkaution als verpfändetes Sparbuch

Eine sehr gängige Variante ist die Anlage der Mietkaution als klassische Spareinlage. Hierzu eröffnest Du bei der Bank Deiner Wahl ein Mietkautionskonto, auf das Du die Sicherheit für den Vermieter einzahlst. Das Sparkonto wird dann zu Gunsten des Vermieters verpfändet. Auch hier ist eine ansehnliche Rendite auf Grund der kurzen Laufzeit der Geldanlage (Spareinlagen haben eine 3-Monatsgelds Kündigungsfrist) im Grunde genommen nicht vorhanden!

Übrigens: Eine Verpfändung funktioniert auch mit anderen Konten wie etwa einem Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief.

Mietkautionsbürgschaft

Eine Weitere Möglichkeit ist die sogenannte Kautionsbürgschaft. Hier bezahlst du an eine Firma eine jährliche Gebühr um für die Mietkaution zu bürgen. Ein Kapitaleinsatz in Höhe der vereinbarten Kaution ist also nicht notwendig.

Mietkaution in Aktien anlegen – Die clevere Alternative?

Alle der zuvor vorgestellten Anlagemöglichkeiten bieten Dir keine beziehungsweise kaum attraktive Rendite. Die Verzinsung von Spareinlagen liegt nahezu bei null. Da liegt der Gedanke nahe, mit der Mietkaution in Aktien auszuweichen, um wenigstens die Chance auf einen höheren Ertrag zu haben. Aber geht das?

Ja! Sofern Dein Vermieter zustimmt, das ist die Anlage der Mietkaution in Wertpapiere wie Investmentfonds oder Aktien durchaus möglich. Entscheidend ist aber zwingend die Zustimmung des Vermieters, denn der hat ein Interesse daran, bei Auszug wenn nötig schnell an das Geld zu kommen.

Gibt Dein Vermieter grünes Licht kann die Mietkaution in Aktien, Investmentfonds oder auch in ETF‘s angelegt werden. Hier besteht dann durchaus die Chance auf höhere Renditen. Bei Fonds, ETFs & Co. sind rasch auch zweistellige Jahresrenditen möglich.

Die andere Seite der Medaille ist das höhere Risiko bei Anlagen in Wertpapiere. Entwickeln sich die Kurse nicht in die gewünschte Richtung das Geld aus der Kaution schnell auch weniger wert.

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Mietkaution in Aktien anlegen! Bei jeder Bank möglich?

Grundsätzlich muss auch ein Depot das zur Anlage der Mietkaution dienen soll an den Vermieter verpfändet werden. Du solltest dich also zuvor bei der Bank deiner Wahl informieren, ob eine Verpfändung des Depots für die Kaution auch möglich ist.

Viele Banken scheuen auf Grund der doch meist überschaubaren Anlagesumme den Aufwand einer zusätzlichen Verpfändung. Zudem lebt die Bank davon, dass in einem Wertpapierdepot auch gehandelt wird. Bei einem Kautionsdepot ist ein reger Aktienhandel aber wohl eher selten, bring der Depotbank also keine regelmäßigen Gebühreneinnahmen.

Vor- und Nachteile bei Aktien als Mietkaution

Vorteile eines Mietkautionsdepots

  • Ausgleich der Inflation durch Sachwerte
  • höhere Renditechancen
  • Verwahrentgelte werden vermieden

Nachteile eines Mietkautionsdepots

  • Depot- und Orderkosten, Fondskosten
  • höheres Risiko durch Kursschwankungen
  • Vermieter muss zustimmen
  • nicht jede Bank bietet die Möglichkeit

Fazit Mietkaution in Aktien anlegen

Sofern Dein Vermieter zustimmt bietet die Anlage der Mietkaution in Aktien oder andere Wertpapiere auf jeden Fall attraktivere Renditechancen als ein klassisches Sparkonto.

Sinn macht die Anlage in Wertpapiere jedoch nur, wenn zumindest ein mittel- bis langfristiges Mietverhältnis angestrebt wird. Denn als kurzfristige Anlageform eignen sich Wertpapieranlagen eher nicht.

Das Risiko für die Anlage der Mietkaution sollte nicht zu hoch gewählt werden. Bevor du die Mietkaution in eine spekulative Einzelaktie anlegst, solltest Du besser einen ausgewogenen und breit aufgestellten Mischfonds in Betracht ziehen. Eignen könnte sich hier zum Beispiel ein Investmentfonds, der neben Aktien auch in Rentenpapiere investiert, zumindest teilweise.

Wenn Du also die Chance auf mehr Rendite haben möchtest und Dein Vermieter mit einer Anlage auch einverstanden ist, kann die Anlage der Mietkaution in Aktien eine echte Alternative zum Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch sein.

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Von Stefan von aktiengott.de

Ich beschäftige mich seit 1995 intensiv mit Aktien, der Börse und Finanzen im Allgemeinem. Mein Wissen, das ich sowohl beruflich als auch privat erworben habe gebe ich gerne an andere weiter!

4 Gedanken zu „Mietkaution in Aktien anlegen! Darfst Du das?“
  1. Ich habe mit meinem Vermieter vereinbart dass meine Kaution in Aktienfonds angelegt wird. Der Vermieter legt das Geld in seinem Name aber auf meine Rechnung in ein Depot. Bisher läuft das Investment gut. So 5-6% Rendite habe ich schon drin! Ein Sparbuch bringt keine Zinsen und macht daher gar keinen Sinn!

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  2. Es wird immer schwieriger Banken zu finden die noch Mietkautionskonten anbieten. Viele machen das garnicht mehr weil es sich für die Bank nicht lohnt.

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