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Sell in May and go away? Was ist dran an der Börsenregel?

Sell in May and go away – diese Börsenregel gehört zu den bekanntesten Börsenweisheiten. Doch wie viel Wahrheit steckt eigentlich dahinter? In diesem Artikel werden wir der Börsenregel auf den Zahn fühlen und herausfinden, ob Anleger tatsächlich besser beraten sind, im Mai ihre Aktien zu verkaufen und erst im September wieder einzusteigen.

Woher kommt die Börsenregel „Sell in May and go away“?

Die Börsenregel „Sell in May and go away“ ist ein Sprichwort aus dem englischsprachigen Raum und besagt, dass man als Anleger im Mai seine Aktien verkaufen sollte, um dann erst im September wieder in den Markt einzusteigen. Diese Regel hat ihren Ursprung im alten England. Damals waren die Banken und Börsen während der Sommermonate geschlossen, um den Sommerurlaub zu ermöglichen. Die Anleger verkauften daher ihre Aktien im Mai und kauften erst im September wieder ein.

Was sagt die Statistik über die Börsenregel?

Die Statistik besagt, dass die Börsenregel „Sell in May and go away“ heute nicht mehr gültig ist. Die Sommermonate sind heute nicht mehr per se schlechte Monate für den Aktienmarkt. Im Gegenteil: In den letzten Jahren gab es immer wieder starke Kursanstiege in den Sommermonaten. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) hat in den letzten Jahren im Sommer teilweise deutliche Kursanstiege verzeichnet.

Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat sogar gezeigt, dass die Regel seit den 1990er Jahren ihre Gültigkeit verloren hat. So hat der DAX zwischen 1997 und 2017 in den Sommermonaten im Schnitt eine Rendite von 1,7 Prozent erzielt, während die Rendite in den Wintermonaten bei 0,5 Prozent lag. Auch der US-amerikanische S&P 500 zeigte in den Sommermonaten eine höhere Rendite als in den Wintermonaten.

Gut zu wissen
Für die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away“ gibt es keine Garantie. Es ist ein Mythos, der sich in den Köpfen der Börsianer bis heute hält.

Was besagt die Börsenregel „But Remember to come back in September“?

Die Börsenregel „Sell in May and go away“ wird oft in einem Atemzug mit dem zweiten Teil der Regel genannt: „But remember to come back in September“. Damit soll ausgedrückt werden, dass Anleger nicht vergessen sollten, im September wieder in den Markt einzusteigen. Eine Untersuchung der Deutschen Bank hat gezeigt, dass Anleger, die dieser Regel gefolgt sind und nur zwischen Oktober und April investiert haben, seit 1970 eine jährliche Rendite von 9,4 Prozent erzielt haben. Anleger, die das ganze Jahr über investiert waren, haben dagegen nur eine Rendite von 6,1 Prozent erzielt.

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Fazit zur Börsenregel „Sell in May and go away“

Die Börsenregel „Sell in May and go away“, die in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen unter Börsianern gesorgt hat, hat für mich ihre Gültigkeit verloren. Während es in früheren Zeiten tatsächlich Phasen gab, in denen der Aktienmarkt in den Sommermonaten schwächer performt hat, ist dies in der heutigen Zeit regelmäßig nicht mehr der Fall.

Die Statistik zeigt, dass die „Sell in May“-Strategie in der Praxis nicht funktioniert und dass Anleger, die ihr Kapital im Sommer aus dem Aktienmarkt herausnehmen, langfristig gesehen oft sogar Renditeeinbußen hinnehmen müssen.

Persönlich befolge ich als Langfristinvestor die Börsenregel, oder sagen wir besser den Börsenmythos nicht.

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Von Stefan von aktiengott.de

Ich beschäftige mich seit 1995 intensiv mit Aktien, der Börse und Finanzen im Allgemeinem. Mein Wissen, das ich sowohl beruflich als auch privat erworben habe gebe ich gerne an andere weiter!

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