Vor rund einem Jahr hat der Netzbetreiber Vodafone das Geschäft mit seinen Funktürmen ausgelagert. Aus welchem Grund Vodafone so vorgegangen ist, das wird nun klar. Der Kabelnetz- und Mobilfunkbetreiber möchte die Funkturmsparte am 11. März 2021 unter dem Namen Vantage Towers an die Börse bringen. Erfahre hier mehr darüber, ob sich der Vantage Towers Börsengang für Anleger lohnen könnte.
Das Unternehmen Vantage Towers im Kurzcheck
Vantage Towers Börsengang.
Die Vodafone Tochter gehört durch das Geschäftsmodell der Funktürme zur Sparte der Infrastrukturinvestments. Das Geschäftfeld von Vantage Towers wird von immer größerer Bedeutung, denn nicht zuletzt durch die Corona Pandemie schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Gearbeitet wird inzwischen oftmals von zu Hause und Kinder werden per Homeschooling unterrichtet. Auch in der Wirtschaft wird eine gute digitale Infrastuktur immer wichtiger. Diese Umstände spielen dem Funkturmbetreiber in die Karten.
Vantage Towers möchte sich zudem im Mietmarkt von Funktürmen etablieren. Andere Anbieter könnten Funktürme von Vantage Towers anmieten oder sich einen Funkturm sozusagen teilen. Die Anbieter könnten sich so Kosten für den Bau neuer Türme sparen und Vantage würde auf diesem Weg Mieteinnahmen generieren.
Wie sehen die Geschäftszahlen von Vantage Towers aus?
Das bereinigte EBITDA (after Leases) für das Geschäftsjahr bis zum 31. März 2020 belief sich auf 513 Millionen EUR, bei einem Gewinn von 304 Millionen EUR.
EBITDA (bereinigt) Geschäftsjahr bis 31.3.2020 | 513 Millionen EUR |
Gewinn Geschäftsjahr bis 31.3.2020 | 304 Millionen EUR |
Was ist zum Börsengang bis jetzt bekannt?
Vantage Towers ist einer der größten Börsengänge der vergangenen Jahre. Die Aktien des Unternehmens sollen künftig im Prime Standart der Frankfurter Börse notieren. Vodafone, eigentlich ein britisches Unternehmen begründete den IPO an der Frankfurter Börse damit, dass das deutsche Geschäft den größten Anteil bei Vantage Towers ausmache.
Der Erlös aus dem IPO soll der Muttergesellschaft Vodafone vollständig zufließen. Mit den Einnahmen aus dem Börsengang soll unter anderem der kostspielige Ausbau des 5G-Netzes vorangetrieben werden. Die Emission der neuen Aktien könnte Vodafone Bruttoerlöse bis zu 2 Milliarden EUR einbringen.
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Keyfacts zum geplanten Vantage Towers Börsengang
Mit der Abwicklung des Börsengangs wurden von Vodafone mehrere renommierte Banken beaufragt. Mandate wurde für Morgan Stanley, Bank of America Securities, UBS, sowie Berenberg, BNP Paribas, Barclays und die Deutsche Bank erteilt.
Die Aktien sollen mittels eines Directlistings im Bookbuilding-Verfahren emittiert werden, die Bookbuildingspanne wurde auf 22,50 EUR bis 29,00 EUR festgelegt. Vodafone bleibt nach dem IPO weiterhin Mehrheitsaktionär von Vantage Towers.
Zeichnungsfrist | bis 17. März 2021 |
erster Handelstag | 18. März 2021 |
ISIN | DE000A3HLL2 |
Preisspanne | 22,50 EUR bis 29,00 EUR |
geplante Marktkapitalisierung (je nach Preis im Bookbuilding) | 11,4 bis 14,7 Milliarden EUR |
Anzahl verkaufter Aktien bei IPO | 88.888.889 Stück |
Marktsegmentq | Börse Frankfurt / Prime Standard |
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Fazit – Lohnt sich eine Investition?
Eine Investiton in einen Wachstumswert wie Vantage Towers verspricht durchaus Chancen. Schließlich wird die Nachfrage nach der angebotenen digitalen Infrastruktur durch die voranschreitende Digitalisierung immer weiter voran getrieben.
Berücksichtigen solltest Du bei einem Investment aber auch, dass die Bewertung des Unternehmens sehr hoch ist, selbst wenn man das untere Ende der Bookbuilding-Preisspanne berücksichtigt. Das die Aktien nicht billig sind wird auch deutlich, wenn Du die Unternehmenszahlen für das Geschäftsjahr bis 31.3.2020 zu Grunde legst. Hieraus ergäbe sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 50.
Dividendenanleger könnten den Wert im Auge behalten. Denn Vantage Towers plant, 60% des freien Cashflows an seine Aktionäre auszuschütten. In diesem Jahr sollen etwa 280 Millionen Euro an Dividende ausgeschüttet werden. Je nachdem, wie der Emissionspreis der Aktie ausfällt beträgt die Dividendenrendite dann zwischen 1,9% und 2,7%. Wie die Dividende in den kommenden Jahren ausfallen wird hängt natürlich widerrum vom Geschäftserfolgt ab.
Ganz persönlich werde ich mir die Emission erst einmal von der Seitenlinie aus ansehen. Sobald sich nach dem Börsengang erste positive Entwicklungen abzeichnen werde ich den Wert nochmals unter die Lupe nehmen.
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