In einigen Ländern, wie etwa in den Niederlanden, gehört der Konsum von Cannabis bereits zum Alltag. Nun möchte die neue Ampelkoalition aus SPD FDP und Grünen Cannabis auch in Deutschland legalisieren. So zumindest steht es in einem Entwurf der Koalitionspartner. Welche Cannabis Aktien von einer Legalisierung profitieren könnten.
Warum soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden?
Bereits im Jahr 2017 wurde die Droge Cannabis als Medizin in Deutschland freigegeben. Durch diese Freigabe wurde es in Deutschland auch möglich, die Pflanze im Land selbst einzubauen. Allerdings unter sehr strengen Auflagen.
Nun geht die Ampelkoalition einen Schritt weiter und plant die vollständige Legalisierung von Cannabis. Gründe für den Vorstoß gibt es einige. Als Hauptargument wird im Koalitionspapier etwa angeführt, dass durch eine Freigabe die Qualität der Substanzen künftig kontrolliert werden kann. Zum anderen würde eine Legalisierung vermutlich den Handel mit Cannabis auf dem Schwarzmarkt austrocknen.
Nicht zu unterschätzen ist jedoch das enorme Potential, das die Legalisierung von Cannabis für den Staat selbst bedeutet. Denn hier winken künftig Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Der chronisch blanke Staat, der aktuell jeden Euro für etwa die Finanzierung von Klima, Migration oder Corona gebrauchen kann, schafft sich so eine neue, weitere Einnahmequelle.
Mögliche Gründe für die Cannabis Legalisierung
- Qualitätskontrolle
- Austrocknen des Schwarzmarkts und illegalen Handels
- Generieren neuer Steuereinnahmen für den deutschen Fiskus
Eine Studie, die kürzlich erst veröffentlicht wurde, schätzt, dass die Freigabe von Cannabis für den Konsum den deutschen Finanzbehörden jedes Jahr über 4,7 Milliarden Euro zusätzliche Steuern einbringen würde. Eine ziemlich große Zahl mit vielen Nullen! (Quelle: Institute for Competition Economics DICE)
Welche Aktien profitieren von der Freigabe?
An der Börse werden inzwischen zahlreiche Cannabis Aktien gehandelt. Viele kleinere Unternehmen, aber auch einige große Firmen aus dem Cannabisgeschäft. Durch die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wird meiner Meinung nach jedoch nicht jedes Unternehmen aus diesem Sektor unmittelbar profitieren.
Warum nicht jedes börsennotierte Unternehmen von der Cannabis Freigabe profitiert ist schnell erklärt. Deutschland hat im Jahr 1961 ein ein Heizabkommen mit den anderen UN-Staaten geschlossen. Das verbindliche Abkommen verbietet den Export, aber auch den Import von Cannabis für Genusszwecke.
Sollte sich die künftige Bundesregierung weiterhin an die geschlossenen Verträge halten, so wäre es notwendig, das Cannabis künftig in Deutschland selbst an zu bauen. Eine Einfuhr wäre nur möglich, wenn die Bundesrepublik das Abkommen nicht mehr einhält.
Cannabis Aktien: Welche Cannabis Unternehmen bauen die Droge im Deutschland an?
Mit der Freigabe des medizinischen Cannabis im Jahr 2017 wurde es zwei Jahre später einigen wenigen Firmen gestattet, dass Rauschmittel für medizinische Gründe auch in Deutschland einzubauen.
- Aurora Cannabis
ISIN | A2P4EC |
Marktkapitalisierung in Mrd. EUR | 1,38 |
Website | https://www.auroramj.com |
Hauptsitz | Kanada |
- Demecan
Unternehmen nicht börsennotiert
- Aphira
Die Firma Aphira wurde von Tilray übernommen.
- Tilray
ISIN | A2JQSC |
Marktkapitalisierung in Mrd. USD | 5,06 |
Website | www.tilray.com |
Hauptsitz | Toronto, Kanada |
Während es sich bei den börsennotierten Unternehmen Aurora Cannabis, aber auch bei Aphira und Tilray um ausländische Firmen handelt, die eine Lizenz für den Anbau des Rauschmittels in Deutschland erhalten haben, so handelt es sich bei der Firma Demecan um ein deutsches Start-Up. Demecan ist aktuell auch noch nicht an der Börse gelistet, ein Investment ist somit über den Aktienmarkt hier nicht möglich.
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Fazit – Cannabis Aktien Legalisierung
Sollte die Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen die Legalisierung tatsächlich auch verbindlich im Koalitionsvertrag festschreiben, dann würde sich hier nicht nur für den Staat ein enormer Markt eröffnen. Auch Aktien von Cannabisunternehmen, die in Deutschland selbst anbauen dürfen, könnten massiv profitieren.
Bedenken sollte man allerdings, dass diese Unternehmen bereits heute relativ hoch bewertet sind. Bei einer Freigabe von Cannabis würde der Markt für das Rauschmittel jedoch enorm wachsen. Das könnte für fundamentale Neubewertungen sorgen. Trotzdem bleiben Aktien aus diesem Sektor hoch spekulative Investments, die auf Grund der teilweise hohen Volatilität nichts für schwache Börsenhände sind.