Warum DAX40, dass wirst Du dich vielleicht auf fragen. Der Skandal um den den ehemaligen DAX30 Kandidat Wirecard hat auch bei der Deutschen Börse AG, dem Betreiber des Leitindex DAX zu einem Umdenken geführt. Die Wirecard AG, die inzwischen Insolvenz angemeldet hat und in einem sagenhaften Betrugsskandal steckt hatte die Frage aufgeworfen, wie solch ein Unternehmen überhaupt im deutschen Leitindex vertreten sein kann.
Nun sollen Konsequenzen gezogen und das Regelwerk für ein DAX-Listing überarbeitet werden.
Warum DAX40
Weshalb neue Regeln für ein DAX-Listing?
Neben dem Pleite-Skandal um den Zahlungsabwickler Wirecard gibt es weitere Gründe, weshalb der Betreiber der Deutschen Börse nun diesen Schritt geht. Zum Einen musste die insolvente Aktiengesellschaft noch einige Monate nach dem Insolvenzantrag auf Grund von Lücken im Regelwerk gelistet bleiben. Eine Aktie die zeitweise im Cent-Bereich notierte ein Mitglied im DAX, eigentlich undenkbar! Zum anderen ersetzte Delivery Hero anschließend den Zahlungsdienstleister im DAX. Infolge dessen kam es zu teils heftiger Kritik, weil der Lieferant von Essen noch niemals in seiner Firmengeschichte schwarze Zahlen geschrieben hatte.
Warum DAX40 – Was ändert sich künftig?
Die offensichtlichste Änderung lässt sich am neuen Namen des deutschen Leitindex ablesen. Aus dem DAX30 wird künftig der DAX40 werden. Im neuen DAX40 werden künftig die 40 größten deutschen Aktiengesellschaften gelistet sein.
Die neuen Mitglieder des DAX40 sollten aus dem MDAX, dem Index für die mittelgroßen deutschen Firmen aufrücken. Dieser wird in diesem Zusammenhang von derzeit 60 Mitgliedern auf 50 Mitglieder verkleinert.
Auch die Anforderungen an die neuen DAX-Mitglieder werden angepasst. Künftig kann ein Unternehmen nur in den DAX aufsteigen, wenn es mindestens 2 Jahre lang hintereinander einen operativen Gewinn schreibt, genauer gesagt ein positives EBITDA aufweist.
Exkurs EBITDA: Hierbei handelt es sich um die „Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization“, den operativen Gewinn eines Unternehmens, also den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen.
Die Zusammensetzung des DAX40 wird künftig zweimal im Jahr überprüft, bisher war dies nur einmal im Jahr der Fall. Die zwei Stichtage für die Überprüfung sind die Monate März und September. Entscheidend für einen Verbleib im DAX ist künftig, wie hoch die Marktkapitalisierung im sogenannten Free Float ist, also bei den auf dem Markt frei handelbaren Aktien. Bislang wurde auch der Börsenumsatz berücksichtigt, das fällt künftig aber weg.
Warum DAX40 – Die potentiellen DAX-Aufsteiger
Gute Karten für einen Aufstieg in den DAX40 haben auf Grund Ihrer aktuellen Marktkapitalisierung folgende Unternehmen:
Rang | Unternehmen | Branche |
---|---|---|
Rang 1 | Airbus | Luft- und Raumfahrt |
Rang 2 | Zalando | Onlineversandhandel |
Rang 3 | Symrise | Lebensmittelindustrie / Chemie |
Rang 4 | Sartorius | Biotechnologie |
Rang 5 | Brenntag | Chemieindustrie |
Rang 6 | Qiagen | Biotechnologie |
Rang 7 | Hannover Rück | Versicherungen |
Rang 8 | Siemens Healthliners | Gesundheit |
Rang 9 | LEG Immobilien | Immobilien |
Die Rangliste mit den TOP Kandidaten kann sich natürlich in den nächsten Monaten bis zum Start des DAX40 noch verändern. Beste Aussichten hat wegen der hohen Marktkapitalisierung von derzeit rund 78 Milliarden Euro die Firma Airbus.
Es bleibt also spannend wer das Rennen um die freien 10 Plätze im DAX40 macht. Starten wird der Index mit neuer Aufstellung übrigens erstmals im September 2021.
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[…] der Deutschen Post AG. Die Deutsche Post AG ist an der Frankfurter Börse im Deutschen Aktienindex DAX40 vertreten und zählt damit zu den deutschen Standardwerten oder BlueChips. Doch hat die Deutsche […]